Die Bezeichnung „Mittelalter“ wird kaum im Zusammenhang mit außereuropäischen Kulturen verwendet.
Das europäische Mittelalter erstreckt sich ungefähr vom Ausklang der Völkerwanderung die in das Jahr 568 datiert wird, bis zum Zeitalter der Renaissance Mitte des 16. Jahrhunderts
Aus Textquellen der Zeit geht hervor, daß die Oberbekleidung aus qualitativ hochwertigen, aufwendig gefärbten bzw. gemusterten Woll- und Seidenstoffen gefertigt wurde, deren archäologisches Äquivalent belegt werden kann und das archäologische Fundmaterial zeigt einen reichen Fundus von metallenen Beschlag- und Schmuckgarnituren. Die einfache Kleidung der Bevölkerung muß– abgesehen von der materiellenVerfügbarkeit – schon aus praktischen Gründen deutlich anders ausgesehen haben.
Textauszug aus: http://www.brandenburg1260.de/tracht-landsasse.pdf
Stoffkunde: http://www.monacensis.de/tipps/allgemeines/Stoffe_und_Farben_im_Hochmittelalter/index.php?title=Stoffe_und_Farben_im_Hochmittelalter
Viele Schnitte, für die hier gezeigten Mittelaltergewandungen, stelle ich unter der Rubrik:
Schnitte u. Techniken kostenlos
zur Verfügung.
Goldbrokat Tasche 15 Jhd.
Hemd gesmokt
Almosenbeutel mit Muster 15.Jhrd
Eine Anleitung zu dieser Tasche findet Ihr unter Schnitte und Techniken kostenlos
GLÜCKWUNSCH ! und Danke für euer Vertrauen
Dieses komplett Gewand für Pagen, entspricht einer Abb. aus dem 15.Jrd.. Solches wurde vom Adel getragen.
Chaperon/Gugel 15 Jrd.
Der " Schapel" war aus Stoff bzw. Metall gefertigt.
Die kronenähnliche Optik wird mit Borten erreicht oft waren sie auch kunstvoll bestickt.
Das Schapel wurde kombiniert mit Schleiern, Haarnetzen oder geflochtenen Frisuren.
Das Schapel wurde bis ins 16. Jahrhundert als Kopfschmuck getragen.
Der Surcot mit Höllenfensterärmel, wurde meist aus kostbaren Stoffen gefertigt. Im späten Mittelalter waren diese bei den Frauen beliebt, da durch deren sehr weite Ärmelöffnungen, die figurbetonende geschnittene Cotte darunter, gut zur Geltung kam. Dies galt als Sündig, daher die bezeichnung "Höllenfensterärmel".
Das Beutelbuch:
Die Pergamentseiten wurden zu einem Block geheftet und erhielten Deckel meist aus Holz. Diese wurden mit Leder überzogen. Am überstehenden Leder konnte das Buch getragen oder am Gürtel mit sich geführt werden. Mit einem Buchbeschlag versehen (ein bis zwei Schließen aus Metall oft aus Bronze oder Messing) sorgten dafür, das sich das Buch nicht von selbst öffnete.
Textauszug: http://de.wikipedia.org/wiki/Beutelbuch
Die "Gugel", ist ein ab dem Hochmittelalter nachweisbares
Kleidungsstück, das fast ausschließlich von Männern getragen wurde.
Die Gugel war eine kapuzenartige Kopfbedeckung, die auch die
Schultern bedeckte und meist aus verschiedenen Stoffen, vor allem aus Wolle angefertigt wurde.
Für das 14. Jahrhundert sind nach zeitgenössischen Bildquellen
rot gefärbte Gugeln belegt, so etwa aus der Zeit um 1390 in den Wandmalereien auf Schloss Runkelstein bei Bozen.
Kinder- Tunika
Generell kann man sagen die "Mode der Kinder" war in ihrer Einfachheit das gegenteil der Mode der Erwachsenen.
Kinderkleidung im Mittelalter war einfach geschnitten und "bedeckte" den Leib (Zweckmässig)
Oft war das Tagesgewand gleichzeitig das Nachtgewand.
Kinder überlebten oft Ihre Kindheit durch Vernachlässigung nicht und so sahen Erwachsene es auch daher als unnötig an, sie vielfältig und aufwendig zu kleiden.
Gürteltasche "Beutel"
Taschen gab es auch im Mittelalter.
Diese wurden meist am Gürtel befestigt. Oft wurden in diesen Beutel Kleinigkeiten aufbewahrt oder dienten als Geldbörserl.
mittelalterliche COTTE - ein Schnitt für euch
Zu den Kleidungsstücken, die während des gesamten Zeitraums des Mittelalters getragen wurden, gehörten bei den Bauern der Kittel aber auch sehr schlichte Varianten von Kleidern, die auch die höheren Stände trugen wie etwa die "Cotte".
Diese war von Schlicht bis Prunkvoll verarbeitet, die Stoffwahl zeigte auch den gesellschaftlichen "Stand" an. Es gab sie einlagig bis doppelt (gefüttert) verarbeitet, lang Ärmelig mit und ohne Tütenärmel. Manchmal war es Unterkleid, darüber trug man eine Surcot, manchmal war es eben Kleid auf jedenfall Kleidsam.
Fast im gesamten Mittelalter trug man über der
Cotte (als Unterkleid) die von hüft - bis bodenlange
reichende "Tunika " .
Sie war gerade geschnitten.
Diese wurde von Mann und Frau getragen.
Diese "Kapselhose" ist nach dem Motto - Not macht erfinderisch - genäht.
Die gute Lederjeans war etwas meinem Liebsten zu Knapp geworden.
Also:
Bund ab; Knopfleiste raus; Gesäßtaschen runter; Beine abgenäht; Kapsel aus den Resten gefertigt und angenäht; Nieten Ösen rein und fertig war das gute Stück aus dem 15oo Jahrhundert.
Das "Leibhemd" wurde auf der Haut getragen u. sollte verhindern, dass die darüberliegenden Kleidungsschichten durch Schweiß verschmutzt wurden.Je nach Stand der Person von Mitte der Oberschenkel bis überknielang, für Hochadel auch knöchellang möglich. Der Halsauschnitt mit Nestel und Schlitz. Bevorzugt aus leichtem Leinen
nähen im Mittelalter
- reine Handarbeit-
Historische Kleidungsfunde belegen im Mittelalter wurde sauber genäht. Selbst an den Hemden der Bauern fand man saubere versäumte Nähte.
Verdeckte Nähte nähe ich selbst mit der Maschine doch sichtbare Nähte nähe und versäubere ich gerne von Hand.
Weitere Ausführungen hierzu findet ihr in meiner Rubrik: Schnitte und Techniken kosenlos: http://www48.jimdo.com/app/seade19cf2ee8a052/p006b4429b598e915/
so dass dort nichts vom Unterkleid vorstößt.
damit es genau Brust und Taille bezeichnet, wird dann weit und fällt bis auf die Füße herab, nur die Schuhspitzen sichtbar lassend.
Die Cotte, war mit oder ohne Ärmeln (diese dann teilweise an Oberarm eng und mit Zierband, zur Hand hin sehr weit (Trompetenärmel), für Frauen boden- oder sogar überbodenlang und im Laufe der Epoche sehr variabel.
Meine Grundlage war ein klassisches Dirndl der heutigen Zeit. Durch Tricks Kniffs und Drehs habe ich dies wunderschöne überbodenlange Mittelalterkleid kreiert. Mit einem Geschmeide- Gürtel um die Hüfte gelegt entspricht es Kleidung ende dem 1500 Jahrhundert.
vom Schaf zum Kleidungsstück
Auf einem Mittelaltermarkt sah ich eine Bäuerin mit einer Handspindel. Dadurch war mein Interesse an dieser Kunst geweckt. Der Zufall half mir an Vlies/Wolle ranzukommen- ein Arbeitskollege meines Mannes hielt Schafe als natürliche Rasenmäher. Eine Handspindel war aus einem Spielzeugrad und einem chin.Essstäbchen schnell selbstgbaut eine gute Anleitung gibt es hier:
http://www.handspinngilde.org/Handspinnen/Handspindeln/Teil4.html
und Allgemeines: http://de.m.wikipedia.org/wiki/Handspindel#section_2
" Bliaut" - Musterkleid !!
Dies wird hier halbfertig präsentiert und diente mir nur zur Schnittmusterrecherce und Schnittverarbeitung (deswegen auch die neutrale Stoffwahl) .In dieser Form trug man es im 12.und 13.Jahrhundert.
Diesen Schnitt habe ich selbst entwickelt nach Vorlagen (Zeichnungen) alter historischer Bücher.. Dieses Kleid kann einfarbig aber auch kontrastreich gestaltet werden. Die Schnürung kann Vorne und am Rücken oder auch je Seitlich angelegt werden.
Pilgertasche zum selber nähen:
Somit wird jedes Stück zum Unikat!
Mittelalter Ball
Bereits im Mittelalter spielte man die unterschiedlichsten Ballspiele. Die Schnitte für die Lederhülle konnten recht unterschiedlich sein.In London wurde beispielsweise ein Exemplar ergraben, welches aus zwei kreisförmigen Lederstücken, sowie einem Lederstreifen in der Mitte zusammengenäht war. Dieser Ball wurde auf die Zeit zwischen 1330 und 1380 datiert. Ebenfalls aus London stammt der Fund von Resten eines Balles der aus vier ellipsenförmigen Stücken vernäht wurde.
Textauszug: http://anno1347.beepworld.de/info-ball.htm
Fund: aus dem Lübecker Altarschrein 1518
Bild: Städtische Museen Heilbronn u. E. Stauch
ENDE